SK Lehrte  


Warum 18 freie Bretter einfach zu viel sind


  Tobias Brockmeyer   Mon, 20 Jun 2022 17:46:42

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Jeden Sonntag mit neun Mannschaften zu spielen, ist nicht immer leicht. Da gibt es hier einen Corona-Fall, dort einen Urlaub und vielleicht auch noch irgendwo einen Geburtstag und schon stellt sich die große und unangenehme Frage, wie sich die vielen Lücken in der Mannschaftsaufstellung von nicht einer, sondern neun Mannschaften so füllen lassen, dass am Ende nicht jede zweite Mannschaft zu sechst spielt.

Diese wirklich zeitaufwendige und manchmal sehr frustrierende Aufgabe hat Jan an den letzten sieben Spieltagen dieser Saison unter teils wirklich hoffnungslos wirkenden Bedingungen großartig gemeistert, sodass wir trotz akutem Spielermangel (der bestimmt nichts mit einer gewissen Mannschaft zu tun hat, die in der Verbandsliga ist und bleibt) in guter Besetzung und erfolgreich die Saison bestreiten konnten. Doch irgendwann stellt sich heraus, dass Jan zwar super planen, aber eben auch nicht zaubern kann. Mit ganzen achtzehn freien Brettern (die nicht angetretene siebte Mannschaft mitgerechnet) mussten wir gestern unseren Mangel verwalten. Die zweite Mannschaft trat trotz kräftiger Unterstützung der dritten Mannschaft (durch drei Spieler) nur zu sechst an -- ebenso wie die dritte Mannschaft, deren Spielervorrat nicht unendlich ist. Die vierte Mannschaft war sogar nur zu fünft und die achte Mannschaft musste ihr wichtiges Aufstiegsduell gegen Warmsen zu siebt bestreiten. Ebenso wie die fünfte und sechste Mannschaft in der Kreisliga.

Doch genug Trübsal geblasen: Man kann zwar mit wenigen Spielern spielen, aber das heißt ja nicht, dass es nicht möglich ist, auch in Unterzahl zu punkten. Die Notfallsanitäter aus der dritten Mannschaft, die der zweiten Mannschaft erneut bei akuter Lebensgefahr geholfen haben, sind in gewohnter Qualität der dritten Mannschaft nicht zum Spaß angereist, sondern um drei Brettpunkte zu erzielen: Jonas, Christopher und Anton holten damit über die Hälfte der 5.5 Brettpunkte, die wir zu sechst (!) in Ricklingen erringen konnten. Auch Philip und Michael gewannen, während Marc remis spielte.

Die dritte Mannschaft durfte den SV Springe empfangen und startete mit 1-2 in den Kampf, da auch Springe ein Brett frei ließ und Schach spielen scheinbar überbewertet wird. Die fünf tatsächlich ausgefochtenen Partien endeten größtenteils unentschieden: Florian kam mit seinem Königsangriff nicht über eine gut aussehende Stellung und eine Punkteteilung hinaus, Jonathan erkämpfte sich ein vorteilhaftes Endspiel, in dem er keinen Gewinn nachweisen konnte und Gia Luat fehlte nach unangenehmer Eröffnungsphase die Energie, mehr als einen halben Zähler zu erkämpfen. Wirklich vielversprechend sah die Partie von Nils au, der einen gedeckten Freibauern hatte und dessen Stellung wirklich großartig aussah. Eines Tages stand dann ein Turm in seiner Stellung und er konnte sich nicht mehr gegen ein remis wehren. In meiner Partie entschied ich mich für eine komplizierte Eröffnungsvariante mit heterogenen Rochaden, in der ich schließlich einigen Druck gegen den weißen König entfalten konnte. Letztlich war auch dieser nicht ausreichend und ich profitierte am Ende davon, dass mein Gegner in Zeitnot erst einen Bauern einstellte und dann sogar auf Zeit verlor. Damit konnten wir gerade so eben nochmal das 4:4 sichern und die erste Saisonniederlage abwehren.

Eigentlich wollte auch die vierte Mannschaft noch einmal punkten, doch zu fünft war das ziemlich aussichtslos. Immerhin konnten 2.5 Brettpunkte, erkämpft durch Siege von Henno und Thomas sowie eine Punkteteilung von Andy, mitgenommen werden. Gegen die starke Aufstellung der Gastgeber vom HSK Lister Turm 4 war das dennoch eine solide Leistung.

Die fünfte Mannschaft konnte der heutige Spielermangel zumindest nicht am Aufstieg hindern. Sie war zu siebt und erreichte ein 4:4 gegen Rinteln 2. Johannes, Robert und Jessica setzten sich durch, doch währenddessen mussten auch 4 Niederlagen eingesteckt werden, sodass beim Stand von 3:4 alle Hoffnung auf Jannik lag, der seinen Gegner noch stundenlang knetete, bis er schließlich im Turmendspiel nachwies, dass er eine Brücke bauen kann.

Die sechste Mannschaft (natürlich nicht vollzählig) spielte 4:4 gegen den HSK Lister Turm 7. Stefan und Karl remisierten. Darüber hinaus gewannen Finja, Kaija und Vincent. Wir stehen damit auf einem unspektakulären Mittelfeldplatz, der weder Auf- noch Abstieg zulässt. Im Gegensatz zur siebten Mannschaft, die leider kampflos mit 0:8 verlor und damit sicher abgestiegen ist.

Unsere achte Mannschaft versuchte, das wieder gerade zu biegen und konnte den direkten Verfolger mit einem 4:4 einigermaßen auf Abstand halten. Den Verfolgern muss am letzten Spieltag ein Sieg gegen den Tabellenführer Hannover 96 2 gelingen, um uns den Aufstieg noch zu vermasseln. Es ist ungewöhnlich, aber ich drücke Hannover 96 die Daumen! Auch zu diesem 4:4 gehörten natürlich ein paar Protagonisten: Jonas und Felix in diesem Fall, denn sie konnten beide gewinnen. Ingo und Joachim remisierten, sodass wir zusammen mit dem kampflosen Sieg von Sabine auf die bereits erwähnten vier Brettpunkte kamen.

Die neunte Mannschaft sammelte vor allem eines: Erfahrung! Sie kam mit 7:1 in Anderten unter die Räder und konnte nur einen Punkt von Tim sichern. Immerhin war sie die einzige vollständige Mannschaft an diesem Wochenende!


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